Allergenbeseitigung

Allergene in der Wohnung reduzieren

Haben sich Hausstaubmilben, Pilzsporen, Tierhaare und Pollen erst einmal eingenistet, ist es nicht leicht, sie wieder loszuwerden. Mit speziellen Saugsystemen und Wischmethoden lassen sich Allergene zumindest vorübergehend beseitigen.

Raumpflege

Nach dem Wohnungsputz können Allergiker aufatmen – endlich wieder sauber! Doch der Weg dorthin ist staubig. Denn gerade beim Putzen, Saugen, Wischen oder Kehren wird viel Staub aufgewirbelt. Um die Feinstaubbelastung in der Raumluft so gering wie möglich zu halten, reinigt man Möbelstücke am besten mit speziellen Anti-Staub-Tüchern. Diese Tücher ziehen den Hausstaub durch ihre elektrostatischen Kräfte "magnetisch" an und schließen ihn anschließend in ihrer patentierten wabenartigen Struktur ein. Nach dem Staubwischen wirft man das Tuch samt den Staub-Allergenen einfach in den Mülleimer.

putzen© Andrey Popov - stock.adobe.com

Bloß keinen Staub aufwirbeln

Ob mit Staubwedel, -tuch, -mob oder -sauger – es ist ein hoffnungsloses Unterfangen, die Wohnung komplett staubfrei zu halten. Doch mit geeigneten Putzhilfen lässt sich die Menge der Hausstaubmilben deutlich reduzieren.

Die bequemste und schnellste Methode zur Reinigung von glatten Fußbodenbelägen und Teppichen ist das Staubsaugen. Allergiker sollten jedoch herkömmliche Staubsaugermodelle meiden, da diese einen Teil der angesaugten Luft – und mit ihr feinste Staubpartikel – über den Filter und das Gehäuse wieder an die Raumluft abgeben. Ideal sind Zentralstaubsauger, bei denen die Abluft nach draußen geleitet wird. Alle Etagen sind durch ein Leitungssystem mit einem Sammelbehälter im Keller verbunden. Beim Saugen wird kein Staub aufgewirbelt. Der Einbau eines solchen Saugsystems empfiehlt sich vor allem bei Neubauten oder im Rahmen einer grundlegenden Sanierung.

Bodenbelag© Drobot Dean - stock.adobe.com

Auf dem Boden

Vor allem bei Kindern spielt sich vieles auf dem Fußboden ab.

Die Milbenkonzentration ist in Teppich höher als auf wischbaren Böden, dafür bindet Teppich die Allergene stärker.

Alternativ dazu gibt es moderne Staubsauger, die auch für Allergikerhaushalte geeignet sind. Sie zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie auch feinste Staubpartikel zuverlässig zurückhalten. Üblicherweise sind solche Modelle mit HEPA-Filtern (HEPA = High Efficiency Particulate Air) ausgestattet. Je nach Rückhaltevermögen werden die feinen Schwebstofffilter in verschiedene Klassen eingeteilt. Filter der Klasse 11 halten beispielsweise 95 Prozent zurück. Am effektivsten sind Filter der Klasse 13, die eine Filterleistung von 99,95 Prozent aufweisen, so dass die durchschnittliche Staubkonzentration von 0,05 Milligramm Partikel pro Kubikmeter Luft nicht erhöht wird. Doch leider ist auch das keine Garantie für staubfreies Saugen, da sogar die besten Geräte über Schwachstellen an Saugrohr, Schlauch und Gehäuse kleine Staubpartikel in die Luft pusten.

Auf diese Aspekte sollte beim Kauf daher ebenso geachtet werden wie auf eine antibakterielle Beschichtung im Inneren der Staubsaugerbeutel. Diese verhindert die Vermehrung von Schimmel, Milben und Bakterien.

Die größte Gefahrenquelle für Allergiker ist und bleibt allerdings das Wechseln des Staubsaugerbeutels bzw. das Entleeren des Staubbehälters, weil dabei besonders viel Staub aufgewirbelt wird. Bei Staubsaugern mit Wasserfilter gibt es diese Probleme nicht. Denn diese Geräte leiten die angesaugte Luft nicht in einen Staubbeutel sondern in ein Wasserbad, wo sie von Staubpartikeln weitgehend gereinigt und angefeuchtet wird. Dadurch sind Staub, Milben und Pollen im Wasser gebunden und können anschließend einfach mit dem Schmutzwasser entsorgt werden. Ein gutes Gerät ist einfach zu bedienen und zu reinigen, bietet 100 Prozent Schutz vor Pollen, verfügt über einen waschbaren HEPA-13-Filter und benötigt nicht mehr als einen Liter Wasser. Als Ergänzung vor allem für die Reinigung glatter Bodenbeläge bieten sich Staubsauger mit Sprühdrucksystem an. Die feuchte Reinigung sorgt dafür, dass beim Saugen von Parkett oder Laminat nicht unnötig Staub aufwirbelt und der Boden gleichzeitig gründlich gereinigt wird.

Staubsauger mit Wasserfilter© Robert Thomas GmbH

Staubsauger mit Wasserfilter

Bei diesen Staubsaugern kommt der Schmutz nicht mehr in die Tüte! Mit nur einem Liter Leitungswasser erhalten Sie neben einer sauberen Wohnung auch spürbar frischere Raumluft.

DHA-Siegel: Für mehr Lebensqualität

DAH Siegel empfohlenUm Allergiker bei der Auswahl der für sie geeigneten Produkte zu unterstützen, spricht die DHA Empfehlungen aus. Auch für Staubsaugermodelle gibt es entsprechende Empfehlungen. Zu den Geräten, die mit dem DHA-Logo ausgezeichnet wurden, gehören die beutellosen Staubsauger perfect air allergy pure und animal pure von Thomas, der Thomas Aqua+ Multi Clean X10 und der Thomas Aqua+ Pet & Family.

Informationen zu den Geräten finden Sie unter: www.robert-thomas.de

Eine Übersicht über alle geprüften DHA-Produkte finden Sie unter: www.dha-allergiesiegel.de/allergiesiegel

Wer trotz Allergie nicht auf ein Haustier verzichten möchte, muss Böden und Polster häufiger und sorgfältiger reinigen als Hundehalter oder Katzenbesitzer ohne Allergie. Normale Staubsauger stoßen angesichts der vielen Haare schnell an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Abhilfe schaffen hier Staubsauger, die mit speziellen Tierhaar-Düsen ausgerüstet sind. Im Idealfall verfügt ein solcher Staubsauger ebenfalls über ein Sprühdrucksystem zur feuchten Reinigung von Teppichen, Polstern und Böden, so dass auch hartnäckiger Schmutz, der auf leisen Pfoten in die Wohnung getragen wird, entfernt werden kann.

Tierhaare© WavebreakMediaMicro - stock.adobe.com

Tierhaare effektiv entfernen

Staubsauger mit Wasserfilter eignen sich zum Reinigen von Hartböden, Teppichen und Polstern. Besonders gründlich, gerade auch bei der Beseitigung von Tierhaaren, wird es mit Hilfe von Sprühdüsen zur Feuchtreinigung.

Weitere Informationen: www.fellige-freunde.de.

Die richtigen Materialien bei der Renovierung

Holzschutzmittel in der Deckenverkleidung, Formaldehyd im Isolierschaum, giftige Weichmacher im Teppich – in unseren eigenen vier Wänden sind wir von einer Vielzahl an Schadstoffen umgeben, auch wenn Farben, Lacke und Textilien heute weniger Chemikalien enthalten als noch vor ein paar Jahren. Doch die Menge macht's. Und das ist leider auch der Grund, weshalb keine generelle Empfehlung für Allergiker möglich ist. Bei Hausbau und Renovierung muss im Einzelfall geklärt werden, welche Materialien geeignet sind.

Renovierung© gradt - stock.adobe.com

Dicke Luft nach der Renovierung?

Frische Anstrichstoffe, neue Möbel, Baumaterialien und Teppichböden geben chemische Dämpfe ab. Sorgen Sie deshalb für eine gute Durchlüftung.

Grundsätzlich sollte der Einsatz von chemisch behandelten Baumaterialien vermieden werden. Holzschutzmittel, die Pilz- und Insektengift beinhalten, haben in Innenräumen nichts zu suchen. Empfehlenswert sind schadstoffarme Produkte, die z. B. mit dem Blauen Engel gekennzeichnet sind. Selbst Holzfußboden kommt ohne Lack und Versiegelung aus. Geölte Dielenböden oder geöltes Fertigparkett sind genauso widerstandsfähig und dünsten weniger Schadstoffe aus. Beim Verlegen von Teppichböden sollte man auf eine Vollverklebung mit Teppichkleber verzichten. Kritisch kann aber auch die Teppichware selbst sein. Denn sie ist häufig mit Chemikalien behandelt, um die Fasern vor Mottenbefall, Bakterien oder Schmutz zu schützen. Nicht nur Allergiker sollten deshalb unbehandelte Ware bevorzugen.

Für die Wandverkleidung eignen sich offenporige Putze ohne Kunststoffzusätze sowie Papier- und Raufasertapeten. Diese Materialien sind für Gesundheit, Raumklima und Umwelt die beste Wahl. Will man nun noch etwas Farbe ins Spiel bringen, so sollten insbesondere in Allergikerhaushalten lösungsmittelfreie Anstriche, wasserlösliche Dispersionsfarben und Naturharzlacke verwendet werden. Doch auch hier gilt: Bitte die Liste der Inhaltsstoffe aufmerksam lesen. Selbst manche Natur- und Biofarben enthalten Stoffe wie z. B. Terpene, die bei empfindlichen Menschen Kopfschmerzen und Schleimhautreizungen auslösen können.

Kinderzimmer© Кирилл Рыжов - stock.adobe.com

Neues Kinderzimmer für die Kleinsten? Besser nicht!

Wenn sich Nachwuchs ankündigt, sollten Sie größere Renovierungsarbeiten ein paar Jahre verschieben. Studien zeigen, dass bereits während der Schwangerschaft die freigesetzten Luftschadstoffe das Allergierisiko der Kinder erhöhen.

Die flüchtigen organischen Verbindungen, die von allen neuen Möbeln und Baumaterialien ausdünsten können, sind in der Regel zwar nicht giftig, aber oft reizend. Daher wartet man nach der Renovierung und Neumöblierung am besten zwei bis vier Wochen, bis man selbst die Räume bezieht, und sorgt gleichzeitig für eine gute und regelmäßige Durchlüftung.

Farben© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Gesundes Wohnklima

Design und Optik spielen bei der Einrichtung und Ausstattung der Wohnung natürlich eine Rolle – doch damit sich alle wohlfühlen, muss vor allem die Luftqualität stimmen.

Informieren Sie sich über die Schadstoffbelastungen

Bauprodukte können wesentlich zur Belastung der Innenraumluft beitragen. Ursache sind flüchtige organische Verbindungen (VOC), die z. B. aus Fußboden-, Wand- und Deckenmaterialien, Farben, Lacken, Klebstoffen und Möbeln ausdünsten können. Um die Grundlage für eine einheitliche und nachvollziehbare gesundheitliche Bewertung von Bauprodukten in Deutschland bereitzustellen, hat der Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) Prüfkriterien erarbeitet und ein Bewertungsschema für VOC-Emissionen aus innenraumrelevanten Bauprodukten entwickelt. Achten Sie bei Ihren Renovierungsarbeiten darauf, dass die Materialien, die Sie verwenden, entsprechend geprüft sind. Materialien mit einem anerkannten Umweltzeichen und solche, die erfolgreich nach dem AgBB-Schema getestet sind, bieten die Gewähr, dass die mögliche VOC-Abgabe auf ein geringes Maß reduziert ist.

Informationen zu Schadstoffen in Baumaterialien sowie Hinweise zu Gütesiegeln für schadstoffarme Produkte finden Sie im Internet u. a. auf den folgenden Seiten:

Aktuelle Pressemeldung

Mit dem Frühling kommen die Allergien

Des einen Freud ist des anderen Leid

Bonn, 29.03.23 Die Tage werden wieder länger, die Temperaturen steigen und hier und da wagen sich schon die ersten Blüten in die Sonne. Während die einen sich auf die Frühlingszeit freuen, sehen andere besorgt der anstehenden Allergiesaison entgegen. Neben medizinischen Vorsorgemaßnahmen gilt die Regel, Pollen so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen. Dazu gehört auch, die eigene Wohnung als erholsamen Rückzugsort möglichst allergenfrei zu halten.

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