Kaum hat man den Staub weggewischt, entsteht bereits neuer. Nimmt man die grauen Flocken genauer unter die Lupe, enthalten sie eine bunte Mischung allergen wirkender Stoffe. Manche werden – wie die Blütenpollen – in den Wohnbereich hineingetragen, andere entstehen direkt im Haus. Dazu gehören vor allem Bestandteile von Hausstaubmilben, Tierhaaren und Schimmelpilzsporen. Als ungebetene Gäste lauern sie in Betten und Vorhängen, lagern sich auf Teppichböden und Polstermöbeln ab und haften an Haaren, Schuhen und Kleidung. Wird der Staub aufgewirbelt, gelangen die feinen Allergene mit der Atemluft in unsere Lunge und verursachen dort ihre entzündliche Wirkung.

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Zu klein für das bloße Auge

Die winzigen Hausstaubmilben erreichen nur eine Größe von etwa 0,3 Millimeter Durchmesser.

Hausstaubmilben

Die Hausstaubmilbe fühlt sich überall dort wohl, wo es warm und feucht ist. Optimal sind Temperaturen um die 25 Grad und eine relative Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent. Kein Wunder, dass die Tiere vor allem im Schlafbereich geradezu paradiesische Bedingungen vorfinden. Bis zu 10 000 Milben pro Gramm Hausstaub leben in Kopfkissen, Bettdecke und Matratze, wo zudem Nahrung im Überfluss vorhanden ist. Hier sammeln sich neben Haaren, Textilfasern und Schimmelpilzen auch abgestoßene Hautschuppen, von denen sich die Milben hauptsächlich ernähren. Die winzigen Spinnentiere nisten aber auch gerne in Polstermöbeln, Teppichen, Vorhängen und Plüschtieren.

Obwohl die meisten Hausstaubmilben mit Beginn der Heizperiode durch die niedrige Luftfeuchtigkeit absterben, erreichen die allergischen Beschwerden gerade dann ihren Höhepunkt. Die allergieauslösenden Exkremente der Milben zerfallen, werden als Feinstaub aufgewirbelt und mit der Atemluft inhaliert. Da die Tiere auf Grund ihrer geringen Größe mit bloßem Auge nicht zu sehen sind, stören sie den Hausfrieden erst, wenn allergische Symptome wie Niesanfälle, Fließschnupfen oder Augentränen auftreten. In schwerwiegenden Fällen kann eine Hausstaubmilben-Allergie zu Asthma bronchiale führen. Insbesondere bei Kindern mit allergisch bedingtem Asthma gelten die Allergene der Hausstaubmilbe als Hauptauslöser. So zeigen Studien zufolge 80 Prozent der asthmakranken Kinder eine Sensibilisierung gegen den Kot der Milben. In einer milbenarmen Umgebung kommt es dagegen rasch zu einer Besserung der Symptome.

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Wohlfühlklima – auch für Hausstaubmilben

Ein Sofa mit vielen Kissen – das klingt nach Entspannung. Für Haustaubmilbenallergiker aber wohl eher nicht. Denn die Staubfänger sind auch ein bevorzugter Platz für die kleinen Spinnentierchen.

Schimmelpilze

Ähnlich wie Hausstaubmilben wachsen auch Schimmelpilze bevorzugt an Orten, wo es feucht ist. Typische Schimmelpilzquellen in Wohnungen sind deshalb feuchte Mauern, feuchte Stellen hinter Tapeten und Textilien, Holzverschalungen und Kachelwänden, darüber hinaus Klimaanlagen, Matratzen, Polstermöbel, Zimmerpflanzen (v. a. Hydrokulturen) und Luftbefeuchter. Mit höheren Konzentrationen von Schimmelpilzsporen ist unter anderem in schlecht gelüfteten Räumen zu rechnen, außerdem in Räumen mit einer generell höheren Luftfeuchtigkeit (Bad, Küche). Wenn der Schimmel erst einmal in den Wänden sitzt, können einige Schimmelpilze bis zu 20 Millionen Sporen pro Minute bilden.

Die Allergene sind nicht die Pilze selbst, sondern ihre Sporen, die zur Fortpflanzung in die Luft abgegeben und vom Wind verbreitet werden. Diese Pilzsporen oder auch Bruchstücke von Schimmelpilzorganismen können, wenn sie eingeatmet werden, allergische Reaktionen auslösen. Die möglichen Beschwerden sind vielfältig und reichen von allergischen Augen- und Nasenbeschwerden bis hin zu ausgeprägten asthmatischen Reaktionen. Die durch Schimmelpilzsporen ausgelösten Krankheitssymptome können sowohl ganzjährig als auch saisonal auftreten.

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Fall für eine Sanierung

Bei großflächigem Schimmelpilzbefall sollten Sie prüfen lassen, ob eine Sanierung erforderlich ist. Wichtig ist, die Ursache für das Schimmelwachstum zu beheben. Nach rein oberflächlicher Reinigung könnten sich erneut Schimmelpilze bilden.

Tierhaare

Ob der Hund im Bett, die Katze auf dem Sofa oder das Meerschweinchen im Kinderzimmer: Immer mehr Menschen verbringen heutzutage ihr Leben in engstem Kontakt mit einem Haustier. So ist es nicht verwunderlich, dass Tierhaarallergien in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen haben. Am häufigsten sind Allergien gegen Katzen und Nagetiere wie Meerschweinchen, Kaninchen oder Hamster.

Die Bezeichnung "Tierhaar-Allergie" ist irreführend, da der Körper nicht auf die Haare selbst allergisch reagiert, sondern auf Proteine in Hautschuppen oder auf Reste von Schweiß, Talg, Speichel, Kot oder Urin, die an den Haaren haften. Diese Partikel werden mit den Haaren und dem Staub in der Luft verbreitet und gelangen so auf die Schleimhäute von Augen, Nase oder Bronchien. Liegt eine Überempfindlichkeit vor, verursachen sie eine allergische Reaktion im Sinne von allergischem Schnupfen, Asthma oder einer Bindehautentzündung. Etwa jeder dritte Tierhalter entwickelt mittlerweile eine Tierhaar-Allergie.

Nicht immer ist der Auslöser für die Allergie gleich ersichtlich. Manche Allergiker haben selbst keine Tiere, reagieren aber auf Haustiere von Nachbarn oder Freunden. Bei entsprechend hoch sensibilisierten Tierhaar-Allergikern kann es sogar schon dann zu gesundheitlichen Beschwerden kommen, wenn sie einen Raum betreten, in dem sich vorher ein Tier befand. So können etwa Katzenhaar-Allergene auf Grund ihrer guten Schwebeeigenschaft mehrere Monate in der Luft bleiben. Vorsicht ist für einen Tierhaar-Allergiker auch bei Kleidungs- und Einrichtungsgegenständen aus Tierhaaren geboten. Denn auch Felle, Kleidungsstücke, Teppiche und andere Gegenstände, die aus Tierhaaren gefertigt sind, können deren Allergene enthalten (z. B. Kamelhaarmäntel, Rosshaarmatratzen, Teppiche aus Tierfell).

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Heim ohne Haustiere

Katzen und Hunde gehören bei vielen zur Familie. Doch wenn ein Familienmitglied auf Tierhaare allergisch reagiert, sollte man keine vierbeinigen Mitbewohner beherbergen.

Pollen

Wenn im Frühling die ersten Blüten sichtbar werden, beginnt für viele die schönste Zeit des Jahres. Doch mit steigender Temperatur schwirren zunehmend auch Pollen windblütiger Pflanzen durch die Luft. Mit der Außenluft gelangen sie durch offene Fenster und Türen in die häusliche Umgebung und sammeln sich auf Möbeln, in Gardinen und auf Teppichen an. Doch nicht nur der Wind trägt die feinen Pollenkörner in Haus und Wohnung, auch wir selbst schleppen Pollen-Allergene an Schuhen, Kleidung und Haaren von draußen ein. Nicht zu vergessen: Auch Hunde und Katzen sind optimale Pollenfänger.

So beginnt für viele mit den ersten Sonnenstrahlen die Saison der Niesanfälle, des Fließschnupfens und der Bindehautentzündungen. Etwa 15 Prozent der Bevölkerung leiden unter einer allergischen Rhinitis, der Pollen-Allergie. Ausgelöst werden die allergischen Beschwerden hauptsächlich durch Pollen von Bäumen, Sträuchern, Gräsern und Kräutern. Auf Grund ihrer winzigen Größe sind sie ideale Allergenträger und gelangen über die Luft auf die Schleimhäute der Augen und Atemwege und lösen ähnliche Beschwerden wie bei einer Hausstaubmilben- oder Tierhaar-Allergie aus.

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Heuschnupfen

Heuschnupfen – so nennt der Volksmund die Allergie gegen Pollen. Sie gehört zu den häufigsten allergischen Erkrankungen. Hauptauslöser sind die Pollen von Bäumen, Gräsern und Kräutern.