Innenraumallergien im Winter – was tun?

Bonn, 16.12.21 Der Winter ist für Allergiker die angenehmste Zeit des Jahres? Stimmt - aber leider nur zum Teil! Für Pollenallergiker sind milde Winter problematisch. Je nach Witterung können Gräser-Pollen vereinzelt bis in den November und die Pollen von Frühblühern bereits im Dezember fliegen. Hausstaubmilbenallergikern wird dagegen das Leben durch warme, trockene Heizungsluft schwergemacht. Diese fördert die Verteilung von allergenhaltigem Hausstaub in der Innenraumluft, indem die Luftströmung der Heizkörper den Staub aufwirbelt. Auch der Trend, auf engstem Raum mit einem Haustier zu leben, trägt zu einer höheren Allergenbelastung bei. Die Deutsche Haut- und Allergiehilfe (DHA) zeigt in der Broschüre „Allergene in der Wohnung reduzieren“, wie man sich am besten vor möglichen Allergieauslösern in Innenräumen schützt.

Hausstaubmilben und Co.

Hausstaub-Allergiker haben doppelt Pech. Den Hausstaubmilben aus dem Weg zu gehen ist kaum möglich und die Beschwerden haben das ganze Jahr über Saison. Besonders schlimm ist es aber im Winter. Zwar nimmt mit Beginn der Heizperiode die Anzahl der Milben durch die trockene Heizungsluft ab. Jedoch werden die allergieauslösenden Kotbällchen der Milben, die sich auf Boden und Möbeln angesammelt haben, durch die Luftströmung der Heizung aufgewirbelt und gelangen so in die Atemluft. Die Folge: Bei Allergikern kommt es zu massiven Abwehrreaktionen wie Niesen, Juckreiz oder Atemnot. Da immer mehr Menschen ihr Leben mit einem Haustier teilen, ist es nicht verwunderlich, dass auch Tierhaar-Allergien deutlich zugenommen haben. Bei der „Tierhaar-Allergie“ reagiert der Körper nicht auf die Haare selbst allergisch, sondern auf Proteine in Hautschuppen oder auf Reste von Schweiß, Talg, Speichel, Kot oder Urin, die an den Haaren haften. Als feine Schwebstoffe gelangen die Allergene in unsere Atemwege und lösen bei allergisch veranlagten Menschen Beschwerden aus. Etwa jeder dritte Tierhalter entwickelt mittlerweile eine Tierhaar-Allergie.

Bei allen Allergien gilt: Räume regelmäßig lüften

Allergische Symptome treten nur dann auf, wenn der Allergiker mit „seinem“ Allergen in Kontakt kommt. Für Hausstaub- und Tierhaar-Allergiker heißt das, allergieauslösende Stoffe zu meiden und Haus und Wohnung möglichst staubfrei zu halten. Zwar ist es praktisch unmöglich, den Allergieauslösern gänzlich zu entkommen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Allergenbelastung in der eigenen Wohnung spürbar zu reduzieren und so akute allergische Reaktionen zu verhindern. Sowohl für Hausstaubmilben- als auch Tierhaar-Allergiker gilt: Regelmäßig stoßlüften! Dies erhöht nicht nur die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung, sondern sorgt gleichzeitig für ein angenehmeres sowie allergenärmeres Raumklima.

Die Wohnung putzen – aber richtig

Das gründliche Reinigen der Wohnung trägt auch dazu bei, Allergene zumindest vorübergehend zu beseitigen. Aber gerade beim Saugen und Kehren wird viel Staub aufgewirbelt. Um die Feinstaubbelastung in der Luft so gering wie möglich zu halten, reinigt man glatte Flächen daher am besten mit speziellen Anti-Staubtüchern. Diese ziehen den Hausstaub durch ihre elektrostatischen Kräfte an und schließen ihn anschließend in ihrer wabenartigen Struktur ein. Ideal für die Reinigung von Böden und Polstern sind Staubsauger mit Wasserfilter. Die angesaugte Luft wird in ein Wasserbad anstelle eines Staubbeutels geleitet. Milben, Pollen und Staub werden im Wasser gebunden und kontaktlos mit dem Schmutzwasser entsorgt. Besonders allergikerfreundlich sind Modelle, die mit einem speziellen Sprühsaug-System ausgerüstet sind. Diese reinigen Böden und Polster feucht und saugen im gleichen Arbeitsgang die Restfeuchte wieder auf. Tierliebhaber sollten zudem auf das passende Zubehör wie eigens entwickelte Tierhaardüsen achten.

Informativer kostenloser Ratgeber

Die wichtigsten Maßnahmen und Verhaltensregeln zur Allergenvermeidung in Innenräumen hat die DHA in der Broschüre „Allergene in der Wohnung reduzieren“ zusammengestellt. Der kostenlose Ratgeber kann postalisch bei der Deutschen Haut- und Allergiehilfe, Heilsbachstraße 32 in 53123 Bonn bestellt werden. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit des Downloads im Internet unter www.dha-allergene-reduzieren.de.